herzensbilder-einsaetze » Blog

60. Herzensbilder-Einsatz bei Vivienne

Es ist 23 h als ein Notfall-Herzensbilder-Mail hereinflattert:
„…Meine kleine Schwester und ihr Mann haben mich gebeten, mit herzensbilder.ch Kontakt aufzunehmen.
Sie wünschen sich Fotos von der Taufe ihrer kleinen Tochter Vivienne, die vor wenigen Tagen geboren wurde.
Bei der Geburt gab es Komplikationen und das Leben ihrer Kleinen hängt am seidenen Faden.
Wir wissen nicht, ob sie überlebt und wenn, mit welchen Beeinträchtigungen.
Natürlich hoffen wir alle, dass sie leben kann.
Die Taufe findet morgen im Kinderspital auf der Intensivstation statt…“
So spät ist es schon. Ich weiss nicht, welche Fotoengel noch wach sind, welche Fotoengel morgen alles stehen und liegen lassen können, um dieser unendlich tapferen Familie die so wichtigen Bilder zu schenken.
Und wie immer bei so kurzfristigen Anfragen klopft mein Herz, weils so sehr hofft, dass irgendjemand zaubern kann.
Es muss nicht lange klopfen. Ich schicke die Anfrage in die Foto-Engel-Welt und sofort schreibt Melanie Meier (http://www.sweetsunshine.li ) zurück, dass sie morgen Engel der kleinen Fee sein wird.
Melanie, die zaubern wird, ihren eigenen Tag auf den Kopf stellen wird, ihre eigene kleine Fee gut versorgt weiss und losfahren wird ins Kinderspital.
Und einmal mehr ziehe ich so sehr, aber wirklich so sehr, den Hut vor meinen Fotoengeln, vor dir, liebe Melanie.
So viel Mut braucht das, diese Intensivstation zu betreten, diese Eltern zu begrüssen, die ums Leben ihrer kleinen Fee bangen, und einfach eine Weile lang Teil dieses kompletten Ausnahmezustandes zu sein.
So viel Bärenstärke braucht das, dabei zu sein bei einer Taufe auf der Intensivstation bei einem kleinen Menschlein, von dem in diesem Moment niemand weiss, ob es den Kampf gewinnen wird.
Und während all dieser Zeit einfach ganz still und fein und ruhig ein Bild nach dem anderen zu machen.
Dann heimzufahren, die eigene kleine Tocher innigst in den Arm zu nehmen, dankbar um dieses Glück, wissend, wie zerbrechlich es doch ist. Sich dann an den Computer zu setzen, um die Herzensbilder zu bearbeiten. „Ich bin schon seit zwei Stunden die Fotos am bearbeiten“, schreibt sie. „Ich habe das Gefühl, dass ich Vivienne näher bin und helfen kann, wenn ich die Fotos sortiere, bearbeite, Collagen erstelle. Wenn ich etwas tue für diese unendlich tapfere Familie…“
Und dann schreibt sie, wie ihr erster herzensbilder.ch-Einsatz für sie gewesen ist und es ist unendlich berührend: „Zuhause habe ich mir vorgenommen, sehr gefasst und tapfer zu sein, habe mit meinem Mann darüber gesprochen, er hat mich ermuntert und mir viel geholfen. Ich hatte nur meinen Kamerarucksack und eine Handtasche dabei… normalerweise bin ich vollbepackt mit Hintergründen, Böden, Kuscheldecken, Haarbändchen, Gestricktem, und und und  …dies alles war heute nicht notwendig, und dennoch schien die Last 10x grösser als bei einem meiner “normalen” Shootings.
Ich hatte eiskalte Hände beim Autofahren trotz voller Heizlüftung, die Gedanken kreisten…. Angekommen beim Kinderspital wurden meine Hände etwas taub, ein Blick auf mein Handy zeigte deine Nachrichten… sie kamen genau richtig – du weisst es die richtigen Worte zu wählen, Situationen die ich kaum zu beschreiben vermag – weil du das genau kennst.
Beim Kinderspital angekommen, muss ich mich einen Moment lang wieder fassen. “Ich muss stark sein für diese Eltern und möchte ihnen so tolle Bilder machen”, hab ich mir immer wieder gesagt. Vor der Intensivstation hab ich dann die Mama von der kleinen Kämpferin angetroffen. Sie muss mich gleich erkannt haben, denn sie kam auf mich zu. Mir sprangen die Tränen in die Augen und ich konnte nur stotternd reden (Hilfe, das wollte ich doch ganz anders machen und tapfer daherschreiten).Die Mama war aber sooo lieb und konnte mich mit ihrer Art und ihrer positiven Einstellung um 180° kehren – von da an fiel die ganze Last von mir ab. Ich habe denn den Papa mit Vivienne im Arm kennengelernt – ach, ist sie süss, sooo viele Haare und das süsse Gesicht  – die Schläuche und piepsenden Geräte habe ich nach kurzer Zeit komplett ausgeblendet. Der kleinen Fee haben sie gerade das Taufkleidchen angezogen – ein Familientaufkleid, sie sah einfach bezaubernd aus…
Und dann haben wir so viele, aber wirklich so viele Bilder gemacht.
Dann war es Zeit, der kleinen Fee auf Wiedersehen zu sagen – und wie sehr hoffe ich, sie wiederzusehen… ich denke so oft an sie. Ich möchte sie noch einmal vor der Kamera haben, gesund munter und fröhlich und diesmal bepackt mit Körbchen, Hintergrund, Böden – und nicht der Last wie heute. Das ist mein Wunsch….
ich wünsche ihnen so erdenklich viel Kraft und hoffe so sehr auf ein Happy End…“
Wir bangen und hoffen und warten mit den Eltern.
Ein Licht brennt für die drei.
Und nochmals ein Licht.
Die Tante schreibt, der Zustand sei unverändert.
Unsere Gedanken so fest bei Vivienne und ihrer Familie.
Dann, dann irgendwann diese wunderwunderbare Nachricht, dass sie heimdürfen,
dass es der kleinen Fee so viel besser gehe.
Was für ein Wunder. Ein riesengrosses Wunder.
Ein riesenriesenriesengrosses Wunder.
Die Mama schreibt: „Vivienne geht es zur Zeit sehr gut. Wir werden aber weiterhin viele Kontrollen und Arzttermine haben. Aber das nehmen wir gerne auf uns…
Von Melanies Einsatz sind wir absolut begeistert ! Die Bilder sind sehr schön geworden, sind soooo stilvoll. Melanie hat es geschafft, etwas Positives ins Zentrum der Bilder zu stellen, ohne dabei zu verstecken, wie es wirklich aussah. Wir waren so erstaunt, welch schöne Fotos in so einer Situation machbar sind !
Ich finde es so schön, was ihr macht und ihr arbeitet absolut professionell, auch mit der ganzen Organisation. Hut ab !
Melanie hat es so gut gemacht. Auf den Bildern ist alles drauf, was und wichtig war und noch vieles mehr. Auch ihre Art hat uns überzeugt. Während der Taufe hat sie ganz diskret und aus etwas Entfernung fotografiert, um uns nicht abzulenken. Es hat wirklich alles gepasst….Ein riesengrosses DANKESCHÖN !“
Liebe kleine Fee, liebe Vivienne-Familie, alles Glück dieser Welt wünschen wir euch weiterhin für euren Weg…auf dass es eurer Kleinen, eurem riesengrossen Wunder, Schritt für Schritt immer besser gehen darf.
Wir werden euch in Gedanken begleiten….
Liebe Melanie, danke, danke von ganzem Herzen. Du warst ein grossartiger Fotoengel mit so viel Feingefühl und so viel Mut. Danke, danke, danke, danke, dass du aus dem Fürstentum Liechtenstein bei uns an Bord gekommen bist….es ist uns eine Ehre.
Danke der Familie, dass wir einen kitzekleinen Ausschnitt eurer Bilder hier zeigen dürfen, Bilder, die Einblick geben in Melanies Schaffen, die aber dennoch eure Privatsphäre ganz fest wahren…