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102. Herzensbilder-Einsatz bei Rion

Ein Mail aus Island erreicht mich eines Abends.
“Ich würde meiner Cousine, die in der Schweiz lebt,
so gerne Herzensbilder mit auf ihren Weg geben.
Ihr Kleiner liegt seit vielen Wochen auf der Intensivstation. Darf ich sie fragen, ob ein Fotoengel sie besuchen soll ?”

Wie berührend solch eine Cousine zu haben, die zwar fern, aber mit dem Herzen doch ganz nah ist und die so gern etwas Gutes tun würde.

Die tapfere Mama aus der Schweiz freut sich über die Initiative aus Island und schreibt mir, dass Herzensbilder für sie wirklich etwas ganz kostbares wären.

“Unser Sohn ist anfangs Dezember 2013 geboren und liegt seit dem auf der Intensivstation.
Noch immer haben wir keine Diagnose,
nur viele Vermutungen.
Rion, unser Kämpfer, hat eine starke Trinkschwäche,
er kann nicht schlucken und nicht saugen.
Er ist schwer behindert. Er bewegt sich kaum.
Ganz vieles ist schwierig und unsicher.
Wir würden uns gerade deshalb sehr über liebevolle und schöne Momentaufnahmen von unserem Wunschkind freuen…”

Ich starte die Suche nach einem Fotoengel und Fotoengel Nicole Ruffner-Racheter (www.flash-fotografie.ch) meldet sich umgehend.
“Ich würde sehr gern Fotoengel für Rion und seine Famie sein.”
Und dann, kurz vor ihrer Abfahrt ins Spital schreibt sie:
” Die Kamera ist bereit, die kleinen Accessoires sind in der Tasche verstaut. Die Freude und Nervosität werden mich heut durch meinen Herzensbilder-Einsatz-Nachmittag begleiten. Ich bedanke mich nochmals dafür, ein Fotoengel zu sein, danke, danke, danke.”
Du liebe, du bedankst dich, dass du diese schwierige Aufgabe machen darfst. Das ist jedes Mal ein Märchen für mich. Das, dass ihr gerne losfliegt als Engel, auch wenn eure Einsätze immer happig sind.
Danke dir von ganzem Herzen.
Du hast es wundergut gemacht.

“Der Einsatz ist wirklich gut gegangen”, schreibst du mir danach. “Ich habe mich auf Anhieb sehr gut mit der Mutter verstanden. Und auch wenn die Bedingungen auf einer Intensivstation schwierig sind, so konnten wir doch Bilder von Rion alleine machen sowie von Rion mit Mama und Schwester zusammen.
Ich werde ihnen neben der CD ein Bild auf Leinwand sowie ein Fotobuch schicken, damit sie so ihren Kleinen ganz fest bei sich haben können, dann, wenn sie daheim sind und er noch immer im Spital.”
Und weil der Papa nicht dabei sein konnte dann,
als Fotoengel Nicole im Spital zu Besuch war,
bietet sie der Familie an, nochmals zu kommen.
Wie wunderlieb von dir !

Und dann kommt ein Mail der Mama:
“Es ist für mich einfach soooo schön gewesen.
Fotoengel Nicole hat sich so viel Zeit genommen für uns und hatte so viel Geduld mit uns. Sie ist so einfühlsam mit meinen Kindern umgegangen. Und ich bin überzeugt, dass es wunderbare Bilder gegeben hat.
Dass sie mir angeboten hat, nochmals zu kommen,
um auch mit meinem Mann Bilder von ihm und Rion zu schenken, das ist so lieb und kostbar.
Leider haben wir noch immer keine Diagnose, nur Vermutungen. Immer wieder andere Vermutungen.
Wir können Rion mit nach Hause nehmen, wenn die Lungenliga den Sauerstoff bereit hat und ich alles erlernt habe, was all die Maschinen und künstliche Ernährung betrifft. Bis wir soweit sind, wird es wohl noch bis zu zwei Monaten dauern.
Das Fotoshooting hat so gut getan, weil es, auch wenn nur für einen Augenblick, eine Ablenkung war von den ganzen Schläuchen und Apparaten.
Ich bin wirklich dankbar dafür, dass meine Cousine euch geschickt hat ! Ein riesengrosses Dankeschön von uns, danke, dass es euch gibt !Wir können euch gar nicht genug danken.”

Danke von ganzem Herzen, dir, lieber Nicole-Fotoengel, dass du sofort zugesagt hast, dieser tapferen Familie Herzensbilder zu schenken.

Jedes Mal aufs Neue ist es nicht selbstverständlich für mich, dass Menschen alle Berührungsängste über Bord werfen, eine Intensivstation betreten, um einer Familie dort,
die um ihr Kind kämpft, ihre Zeit und ihr Können zu schenken.
Da ziehe ich jedes Mal alle Hüte dieser Welt vor dir und euch. Danke, danke, danke.

Danke auch dir, liebe Cousine in Island,
dass du herzensbilder.ch und Rions-Familie zusammengebracht hast.
Wie schön, wenn die Welt dank Facebook manchmal ganz klein wird.

Liebe Rion-Familie, schon so viele Wochen lebt ihr in dieser kompletten Ungewissheit.
Schon so viele Wochen müsst ihr jeden Tag einfach nehmen, wie er kommt, ohne zu wissen, wie es weitergehen wird. Ohne Diagnose, ohne Prognose.
Und gerade als ich diesen Einsatz bei euch posten will, kommt die Nachricht von euch, dass es Rion wieder schlechter geht und ihr noch immer keine Diagnose habt.
Noch immer keine Ahnung habt, wie euer Weg weitergehen wird, noch immer keine Ahnung habt, was noch alles auf euch zukommen wird.
Das braucht unendlich viel Kraft.
Das ist so schwierig.
Wir werden euch in Gedanken begleiten.
Wir wünschen euch, dass der Plan, Rion heimzunehmen, irgendwann Wirklichkeit werden darf.
Wir wünschen euch, dass ihr das alles schafft,
was euer Sturm euch abverlangt.
Wir wünschen euch, dass Hände da sind,
die euch unterstützen,
dass Herzen da sind, die da sind für euch
und dass Schultern da sind, auf die ihr euch stützen dürft. Alles alles Liebe…

Herbst 2014: Kleiner bärenstarker Rion, so lange hast du gekämpft und deine Lieben mit dir. Nun hast du deine Flügel aufgespannt und bist zu den Sternen geflogen. Alles, alles Liebe, ein Licht brennt für euch alle, in grosser Verbundenheit……