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103. Herzensbilder-Einsatz bei Jannis

Da kommt ein Mail von Eltern, die ihre kleine Jannis still geboren haben.
Plötzlich kam sie zur Welt, noch viel zu früh und hatte keine Chance.
Alles ging so schnell.
Von Seiten des Spitals seien zwar Bilder gemacht worden, schreibt die Mama,
aber wie schön und kostbar wäre es, wenn ein Fotoengel noch zu ihnen kommen würde.
Heute noch müsste es sein.

Und einmal mehr klopft mein Herz, weil ich nicht weiss, ob ich so kurzfristig einen Engel finde.
Und einmal mehr ist er innert Minuten gefunden, der Fotoengel, der Jannis Eltern diese wichtigen Bilder schenken wird.
Und einmal mehr bin ich einfach unendlich dankbar und unendlich stolz auf diese Crew, die an Bord des Herzensbilderschiffes ist.
Die Märchen wahr werden lässt jeden Tag.
Für die kein Einsatz zu schwer ist und kein Weg zu weit.

Fotoengel Lisa Noser (http://www.lisanoser-fotografie.ch) sagt sofort zu, Jannis Fotoengel zu sein.
Da sie weit weg wohnt, wird sie lange unterwegs sein.
Doch sie organisiert sich, so dass sie daheim weg kann und dies mit dieser so berührenden Selbstverständlichkeit.
Danke einmal mehr den Mama‘s und Papa‘s, die im Hintergrund so fest mithelfen; die die Kinder übernehmen, ihre Tagespläne über den Kopf stellen, damit ihre Partner als Engel losfliegen können.
Danke euch allen ganz fest.

Extra in dein Studio fährst du noch, um schöne Tücher und Decken zum Mitnehmen zu holen.
Du schreibst: „Die Fahrt ins Spital war mit ganz vielen Emotionen verbunden, weil es mein erster Sternenbaby-Einsatz war.
Trotzdem wusste ich, dass es für die Eltern so wichtig ist, das, was ich mache und dass ich es deshalb mit grossem Engagement tun werde.
Ich wollte ihnen diese so wichtige Erinnerung an ihre kleine Tochter einfach schenken.“

Du bist unterwegs und ich schreibe Erika Streuli-Oppliger von stärnechind.ch.
Denn diese Klinik hat nichts für Sternenbabys.
Keine Schlafsäckchen, keine Mützchen, keine Körbchen.
Nichts, um sie würdevoll einbetten zu können.
Es gibt Dinge, die scheinen unmöglich, so auch, eine Box von stärnechind.ch nun noch rechtzeitig in diese Klinik zu bringen.
Und es gibt Dinge, die unmöglich scheinen und die plötzlich doch möglich werden.
Erika von stärnechind.ch zaubert erneut und findet ein Helferchen, das losfährt und eine ihrer Boxen rechtzeitig in diesem Spital abgeben wird.
Berührend ohne Ende, dass immer wieder so viel mehr möglich ist, als man es sich denken würde.
Möglich, weil es Menschen gibt, die bereit sind zu zaubern, wenn sie dadurch Familien inmitten eines Lebenstornados helfen können.
Wunderwunderwunderschön.
Danke dir von ganzem Herzen, liebe Erika von stärnechind.ch für die unendlichst kostbare Zusammenarbeit, für dein beeindruckendes Engagement und deine Art zu arbeiten,
die alles möglich zu machen versucht. Und danke deinem so wunderbaren Helferchen Dominique, das wirklich rechtzeitig mit der Box vor Ort gewesen ist und so fest mitgeholfen hat, dass alles dann mit so viel Würde und Liebe gemacht werden konnte.

Die Box ist da und dann kommt auch Fotoengel Lisa Noser an.

So mutig. So wunderlieb. Und so tapfer auch, dass du, Lisa, obwohl du selbst ein Kind verloren hast, auch solche schweren Einsätze machst.
Du schreibst: „Die Mama hielt mich an den Händen, als ich sie begrüsste. Und da wurde mir wieder bewusst, wie sehr dieser Schmerz weh tut, ein Kind zu verlieren und wie sehr es auch Jahre danach noch weh tut. Und so war vom ersten Moment an diese Verbundenheit mit dieser, mir vorher fremden Frau, da, mit ihr und ihrem Mann.“
Die Hebamme zeigte dir den Raum, in dem die Bilder gemacht werden sollten.
Ein Gebärzimmer war es. „Ich wollte diesen Raum, der wohl für die Mama auch mit schwierigen Erinnerungen behaftet war, ein bisschen umgestalten.
So räumte ich mit der Hebamme alle Utensilien weg, die an eine Geburt erinnern könnten.
Und über das Bett legen wir ein weisses Laken und darüber legte ich eine meiner rosafarbenen Decken.
So sah der Raum schon ganz anders aus.
Dann brachte die Hebamme mir die kleine Jannis.
Ich habe dieses winzig kleine Menschlein begrüsst und sie dann mit einem schönen Tuch würdevoll eingebettet in einen Coccon auf das Bett gelegt.
Dann erst habe ich die Eltern hineingeholt.
Die ersten Bilder haben wir so gemacht. Als wir dann Fotos mit den Eltern zusammen machen wollten, habe ich ihnen die stärnechind.ch-Box gezeigt und wir haben darin Sachen ausgesucht, mit denen wir Jannis kleiden konnten.
Ich habe dann dieses wunderbare, kleine Wesen liebevoll in das ausgewählte Schlafsäckchen gelegt, um so von ihr zusammen mit ihren Eltern würdevolle Bilder machen zu können.
Auch die Oma durfte ihre Enkelin halten und auch für sie habe ich Erinnerungsbilder gemacht.
Und auch Bilder für den anwesenden grossen Bruder von Jannis habe ich gemacht.
Ganz langsam sind die Tränen getrocknet. Wir haben noch ein bisschen geredet und sie haben sich ganz oft bei mir bedankt.
Ich habe meine Sachen zusammen gepackt, hab mich von diesem so kleinen bezaubernen Wesen verabschiedet, ihm eine gute Reise zu den Sternen gewünscht und ging aus dem Raum.
Draussen haben wir uns noch ganz fest in den Arm genommen, weils einfach so gut tat.“

Und zum Schluss schreibst du: „Vielen Dank, dass ich diese wunderbare Erfahrung machen durfte. Auch zu wissen, dass so kleine Wesen einfach vollkommen sein können.“

Liebe Lisa, ich lese deine Worte und sie gehen mitten ins Herz.
Dass du Jannis begrüsst hast, als du zu ihr in den Raum gekommen bist, dass du dich von ihr verabschiedet hast, ihr noch eine gute Reise zu den Sternen gewünscht hast, das ist so wunderlieb, das ist so respektvoll, das ist so berührend.
Dass du den Raum für die Eltern ein bisschen umgestaltet hast, ihre Jannis fein und sorgfältig gebettet hast und danach liebevoll in ihr Schlafsäckchen gelegt hast, das ist so kostbar, das ist so einfühlsam, das ist so wunderbar.
Danke dir von ganzem Herzen für alles, auch dafür, dass du den Eltern mit den Bildern auch ein Fotobuch mitschicken wirst, weils vielleicht gut tun könnte.

„Danke ganz herzlich für alles“, schreiben Jannis Eltern. „Lisa ist eine so tolle Frau und hat uns durch ihre ganz besondere Art sehr viel Kraft gegeben.
Es tut so gut, Menschen wie euch kennen zu lernen. Nun wissen wir, dass unser Engelchen dank euch allen ein warmes Bettchen hat und sind froh darüber.
Nun wissen wir, dass unser Engelchen gut aufgehoben ist.“

Und dann, als Lisa‘s Fotopost angekommen ist, kommt erneut ein SMS der Eltern:
„Lisa hat uns die Fotos von unserem Engelchen geschickt. Sie sind wunderschön. Wir sind so glücklich darüber, dass es solche lieben, bewundernswerten Menschen wie euch gibt. Nochmals herzlichen Dank für alles…“

Danke liebe Lisa, dass du Jannis kostbarer und so mutiger Engel warst
Danke, dass du diesen Eltern im Sturm deine Zeit, dein Herz und dein Können geschenkt hast.

Liebe Jannis-Mama und lieber Jannis-Papa, eine Kerze hat gebrannt für euch, als Lisa bei euch war.
Wir sind so froh, dass wir euch diese Bilder eurer kleinen Sternenfee mit auf euren Weg geben dürfen.
Wir wünschen euch, dass ihr die Kraft findet, einfach immer einen Schritt nach dem anderen zu machen in diesem Leben, in dem eure Jannis so sehr fehlt.
Wir wünschen euch, dass ihr einen Weg findet, es auszuhalten, dass euer Leben stehen geblieben ist und sich die Welt da draussen doch weiterdreht.
Wir wünschen euch, dass Menschen da sind, die verstehen, die da sind, die euch gut tun.
In Gedanken werden wir euch begleiten. Alles alles Liebe….

(Bilder bleiben bei den Eltern)