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145. Herzensbilder-Einsatz bei Alessandro

Da kam das erste Mail einer unendlich tapferen Mama.

Ihr Kleiner, Alessandro, sei neun Monate alt und von Geburt an immer im Spital.
Er habe diverse Herz-und Lungenprobleme und bereits mehrere Operationen hinter sich.
„Es ist eine sehr schwere Zeit !“, schreibt sie. „Wie schön wäre es, ein Fotoengel könnte uns hier im Spital besuchen.“
Ja sicher, wird euch ein Fotoengel besuchen, schreibe ich ihr zurück.
Und wenn es ihr gut tun würde, dann auch noch Verwöhn-Engel für die Mama.

„Danke ganz fest“, schreibt sie zurück,“wir freuen uns so sehr, ich strahle gerade richtig als ich ihre Antwort lese. Gerne nehme ich die Verwöhn-Engel auch in Anspruch, da mein Äusseres in all diesen Monaten im Spital schon ein wenig gelitten hat. Ich freue mich so fest auf Familienbilder von euch. Wir haben einen bezaubernden, starken, bewundernswerten, süssen, lustigen Buben und wir sind unendlich stolz auf ihn !!!! Wir haben so viele Ängste durchstehen müssen und so viele Rückschläge erdulden müssen.
Ich habe fast keine Kraft mehr, und ich hoffe, mit euch unbeschwerte Stunden erleben zu können und mit euren Bildern retour schauen zu können, auf das, was wir schon geschafft haben.“

Und so gleisen wir alles auf. Alle sind bereit. Coiffeusenengel, Visagistenengel und Fotoengel. Alles durchgeplant.

Doch dann, wie so oft in den Leben im Sturm, ist alles wieder anders und Alessandro muss erneut operiert werden und der herzensbilder.ch-Einsatz bei ihm muss angesagt werden.

„Wir melden uns wieder, wenn der Zeitpunkt ein guter wäre“, schreibt die Mama.
Danke dem ganzen Team, die da gewesen wären, auch für ihr Verständnis für die Unplanbarkeit von Leben im Dauer-Hurrikan.

Dann höre ich lange nichts mehr von der Mama.

Und dann kommt ein Mail, mit der Bitte, ob ich Alessandros Diagnosen nicht auf die herzensbilder.ch-Facebook-Seite stellen könne, um vielleicht andere Eltern in derselben Situation zu finden.
Wie es ihm denn gerade gehe, schreibe ich ihr zurück.
Schlecht, schreibt sie. Immer wieder sei es kritisch, immer wieder seien sie zwischen Himmel und Erde. Aber er kämpfe ganz fest, der kleine grosse Held. Ob ein Fotoengel kommen solle, einfach, damit wir ganz sicher Herzensbilder gemacht haben, frage ich sie. Auch wenn sie sich eine andere Situation für die Bilder gewünscht hätten. Auch wenn sie warten wollten, bis er stabil ist, bis es ihm besser geht.

„Oh, ja“, antwortet sie. „Ja, es wäre schön, wenn jemand kommen würde.“
Und so gleisen wir alles erneut auf, gleisen es so auf, dass es ganz schnell gemacht wird.

Die Haare werde sie sich selbst ein bisschen machen, schreibt die Mama, aber wenn vielleicht ein Visagistenengel sie ein bisschen frisch aussehen lassen könnte, wäre das wunderbar.

Danke dir, liebe Veronica Cortes, dass du dir so kurzfristig Zeit freischaufeln konntest und da bist für diese tapfere Mama. Dass sie bei dir eine Pause geschenkt bekommt und du ihr die Sorgen ein bisschen aus dem Gesicht schminkst. Danke, dass du das gemacht hast, selbst im Kinderspital arbeitend und so mit viel Verständnis.
Es habe so gut getan, schreibt sie nachher.
Einfach ein bisschen umsorgt zu werden mitten im Tornado.

Danke dir von ganzem ganzem Herzen, dass du das gemacht hast, dass du an Bord bist. Kostbar ohne Ende ist das, wenn Mamas, die seit Monaten fast leben im Kinderspital und null Zeit für sich haben, sich wohl fühlen dürfen beim Shooting, weil eine Fee sie einfach noch ein bisschen verwöhnt hat vorher. Weil eine Fee sie liebevoll zurecht gemacht hat bevor es los geht. Danke, danke, danke.

„Der Fotoengel wird bald da sein. Ich bin geschminkt und die Station und die Pflegenden sind bereit. Danke so fest, wir freuen uns so sehr !“ schreibt die Mama zwischen ihren Engelsbesuchen.

Und dann ist schon Fotoengel Lisa Noser (http://www.lisanoser-fotografie.ch) da, die den Eltern ihre Herzensbilder schenken wird.
Danke dir so fest, liebe Lisa, dass du einfach sofort gesagt hast „Ich mach‘s“.
Auch wenn der Weg doch weit und im Feierabendstau auch fast endlos lang war,
auch wenn du deine Kleine gut unterbringen musstest,
auch wenn du eine Station betreten musst, die man nie betreten möchte.

Du machst es, ohne wenn und aber.

Betrittst diese Intensivstation, die voller schwerer und trauriger Geschichten ist, und bist einfach eine Weile lang Teil von Alessandros Geschichte. Bist einfach da, mit ganzem Herzen und gibts alles, um seinen Eltern diese so wichtigen Bilder mit auf ihren Weg geben zu können.
Das braucht so viel Mut und ein Herz aus Gold. Danke, danke, danke.

Wie unendlich berührend sind deine Worte, die du nach dem Shooting schreibst:

„Die Mama sah so schön aus, sie war so schön geschminkt und frisiert vom Visagistenengel. Sofort war eine Vertrautheit da, von Mama zu Mama. Der Papa kam dann auch gleich und wir begannen mit den Bildern. Alessandro war ganz ruhig und hat die Aufmerksamkeit genossen. Ich werde den Eltern ein Fotoalbum machen lassen und auch den Grosseltern, die fest für die drei da sind, werde ich ein Klappfotobüchlein zum Aufstellen machen lassen. Auf dem Heimweg habe ich meine Grosse angerufen, da ich nach diesem Aufenthalt in der Intensivstation das Bedürfnis nach Normalität hatte. Weil es einem so fest bewusst wird da, wie viel Glück man doch hat, wenn die Kinder gesund sind. Einfach so dankbar zu sein, dass sie gesund zu Hause sind. So fest zu spüren, dass wir einfach dankbar für ihr gesundes Leben sein sollen. Dankbar darüber zu sein, dass ihnen der Start ins Leben besser geglückt ist als dem kleinen Alessandro. Ich hoffe ganz fest, dass ich irgendwann von der Mama ein SMS bekommen werde, dass es ihm gut geht, dass er bald nach Hause darf. Wie schön wäre das. Und ich hoffe, dass er irgendwann einmal, wie in einem Traum, den sie in ihrer Schwangerschaft gehabt hat, über die Felder rennen wird in Latzhosen und mit blonden Haaren. So möchte ich ihn irgendwann nochmals fotografieren.“

„Lisa war wirklich toll und die Fotos werden unglaublich“, schreibt die Mama. „Alessandro war so brav und hat es genossen, im Mittelpunkt zu stehen. Kaum ist Lisa gegangen, ist er dann eingeschlafen. Unser Junge ist einfach unglaublich und unsere Liebe zu ihm unendlich und das werden diese Bilder auch ausdrücken. Ich bin so stolz, seine Mama zu sein. Danke euch für alles, ich kann es kaum erwarten, die Bilder zu sehen.“

Und dann kommen sie, die Bilder und nicht nur die Bilder, sondern auch ein liebevollst gestaltetes Fotobuch.
„Das Fotobuch ist gekommen“, schreibt die Mama. „Und es tut so gut, es ist wunderschön. Wir sind hin und weg. Es ist so kostbar, diese Bilder zu haben. Gerade an Tagen, an denen es wieder so schwierig ist, wie heute, wo erneut eine OP anstehen wird.“

Liebe Alessandro-Mama und lieber Alessandro-Papa, schon so lange kämpft ihr schon ohne Pause, immer kommt wieder eine Komplikation, immer kommt der nächste Windstoss. Immer wieder seid ihr irgendwo zwischen Himmel und Erde, innigst hoffend, dass der Himmel wieder weit weg geschoben werden darf und der Boden unter Alessandros Füssen fester werden darf. Alles gebt ihr für euern Kleinen, packt ihm mit all eurer Liebe ein auf seinem Weg. Machts gut, ihr drei Kämpfer, wir denken an euch und hoffen mit euch, dass ein Wunder passiert, wie du Mama, es geschrieben hast. Und ich bin so froh, dass wir euch diese Bilder mitgeben dürfen auf euern stürmischen Weg.

Ich hoffe, dass ihr immer wieder ein bisschen neue Kraft findet,
ich hoffe, dass ihr getragen und gestützt werdet,
dass ihr diesen Weg nicht alleine gehen müsst
ich wünsche euch alles Liebe und alles Glück dieser Welt…