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181. Herzensbilder-Einsatz bei Clayton

„Eure Seite im Facebook habe ich schon längere Zeit entdeckt und mir gedacht, dass es eine so tolle Idee ist. Und ich habe mir jeweils gedacht, dass es mich zum Glück ja nicht selber betrifft. Doch nun ist alles anders. In der 31. Schwangerschaftswoche erfuhr ich, dass mein Baby mehrere Herzfehler und auch Wassereinlagerungen hat. Damit begann ein riesengrosser Untersuchungsmarathon und es wurde klar, dass unser Kleiner einen ganz schweren Start haben wird. Ganz engmaschig werde ich nun kontrolliert, und die Situation darf sich nicht verschlechtern, sonst wird er sofort per Kaiserschnitt geholt, unser Kleiner, und dann sind die Chancen zu überleben klein. Nach der Geburt wird er sofort ins Kinderspital verlegt. Niemand weiss, wie es ihm genau gehen wird, alles ist offen, was nach der Geburt passieren wird, auch da sie nicht genau wissen, woher die Wassereinlagerungen kommen. Das Kinderspital liegt weit weg von unserem Daheim. Ich habe noch drei kleine Kinder daheim, deshalb wissen wir nicht genau wie oft wir dann bei Clayton im Spital sein können. Wie gut würde es uns dann tun, Fotos von ihm zu haben in dieser Zeit, dann, wenn wir ihn immer wieder alleine im Spital zurücklassen müssen. Wäre es vielleicht möglich, dass ein Fotoengel kommen würde ?“, schreibt mir eine tapfere Mama.

Ja sicher…alles werden wir versuchen, um im richtigen Moment vor Ort sein zu können. Zur Zeit kann niemand sagen, wann er da sein wird, der Moment in diesem kompletten Ausnahmezustand, der mit seiner Geburt beginnen wird, in dem Fotos machen möglich wäre. Wir machen ab, dass die Mama uns auf dem Laufenden halten wird. Und dann kommt das SMS: „Heute nachmittag gibts den Kaiserschnitt.“

Und dann 3 Tage später: „Clayton wird nun eine wichtige OP am offenem Herzen haben, die entscheidend ist für sein Weiterleben. Wir brauchen nun ganz viele Gebete und gute Energien, so dass die OP klappt.“

Und dann: „Die OP hat lange gedauert, war aber leider nur zum Teil erfolgreich. Eine Klappe konnten sie gut reparieren, die andere war nicht so, wie sie es sich gewünscht hätten. Nach der OP bekam er starke Blutungen, es sah sehr schlecht aus, aber er hatte gekämpft und schaffte es. Er ist nun wieder stabil und ist nun am ECMO.“

Am nächsten Tag kommt wieder ein SMS der Mama: „Es gab nochmals eine grosse wichtige OP, da etwas abgeklemmt wurde, was sie wieder zum Glück befreien konnten. Die Klappe, welche noch nicht gut war, probierten sie wieder zu verbessern, was wieder nicht klappte. Sie hoffen aber, dass es so ausreicht. Er ist stabil und wieder am ECMO. Nun ist die nächste Hürde, dass das Herz sich erholen muss, der Herzmuskel stärker werden muss und das Herz mehr pumpt. Weiterhin bitte die Daumen drücken und positive Energie schicken.“

Dann höre ich nichts mehr.

Dann klingelt sieben Tage später mein Telefon und die unendlichst tapfere Mama ist dran, sagt mir, dass Clayton keine Chance habe, da die Klappe zu stark beschädigt ist und das Herz auch noch zu schwach ist, dass darum ein Therapieabbruch gemacht werde und man ihn gehen lässt. Ob vielleicht ein Fotoengel kommen könnte, um ihnen diese Erinnerungsbilder mit auf ihren so schweren Weg ohne ihn mitgeben zu können ?

Fotoengel Kathrin Hirzel (http://www.kathrinhirzelphoto.ch) ist sofort bereit, lässt alles stehen und liegen, um loszufahren ins Kinderspital. Danke deinem Engel im Hintergrund, deinem Mann, der sofort heimkommt, um eure Kinder zu übernehmen, so dass du los kannst.Danke dir für deinen so riesengrossen Mut, es einfach zu tun. Alles andere als selbstverständlich ist das. Diesen Eltern im totalen Ausnahmezustand deine Zeit, dein Können und dein Herz zu schenken. So viele Menschen gehen auf Distanz zu den Betroffenen in solch schwierigen Momenten. Berührend ohne Ende ist es deshalb jedes Mal auf’s Neue, dass ihr Engel tut, was ihr tut. Einfach da zu sein für diese Familien, ohne sie zu kennen. Ihnen gegenüberzutreten mit einer so berührenden Selbstverständlichkeit.

Kurze Zeit später bist du schon im Kinderspital. Noch ist Clayton da und du schenkst seinen Eltern innige, zarte und würdevolle Bilder ihres Kleinen. Bilder, die helfen werden zu fassen, zu verstehen, zu trauern, zu erinnern. Bringst ihm noch ein rotes Herz mit weissen Federflügeln und eine kleine Kerze mit.

Und dann, dann spannt Clayton seine Flügel auf und macht sich auf, den Sternen entgegen.

Liebe Clayton-Mama, lieber Clayton-Papa, so unendlichst habt ihr gekämpft an der Seite eures Kleinen. So fest habt ihr gehofft. Immer wieder. Doch es war zu viel. Und ihr musstet ihn gehen lassen, euren Clayton. Wie unendlich beeindruckend eure Klarheit in diesen letzten Stunden, in denen er noch bei euch sein durfte, dass ihr spürtet, dass Bilder von ihm, eurem Jungen, und euch für euren weiteren Weg so wichtig wären. Und ihr euch gemeldet habt. Und es dank Kathrin’s sofortigem Kommen möglich war, diese Bilder noch zu machen.

„Die Bilder sind so schön geworden, es freut uns sehr, dass wir sie bekommen haben“, schreibst du, liebe Clayton-Mama.

Wie gut, dass ihr sie mitnehmen dürft, diese Bilder. Wir wünschen euch die Kraft, die jeder neue Tag braucht, weil das Leben als Sternen-Erden-Kinder-Familie so anders ist und so anders bleiben wird. Weil einer fehlt. Weil es doch so anders hätte sein sollen. Wir hoffen, dass ihr getragen und gestützt seid und das für endlos lange Zeit.

Wir denken an euch und eine Kerze brennt für euren Clayton und für euch…..Alles alles Liebe….