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386. Herzensbilder-Einsatz bei Jérôme Johannes

Es ist eine Pflegefachfrau, die sich bei herzensbilder.ch meldet.

Da sei Jérôme Johannes, ein Zwillingskind, bei ihnen auf der Station, der wohl bald zu den Sternen fliegen werde.
Ob ein Fotoengel kommen könnte, um noch Bilder von ihm inmitten seiner Familie machen zu können.

Wie immer hoffe ich so sehr, dass da ein Engel ist, der diese Bilder wird machen können.
Diese Bilder, die so wichtig sein werden, für den Weg ohne dieses geliebte Kind.

Fotoengel Claudio Godenzi (www.fotopower.ch) ist sofort bereit, ins Spital zu kommen, dann, wenn es für die Familie und die Pflege am besten ist.
Danke dir von ganzem Herzen, lieber Claudio, dass du Prioritäten setzt, dass du dir Zeit in deinem Tag freiräumst mit einer berührenden Selbstverständlichkeit.
Danke auch deiner Tochter, dass sie für dich einspringt, weil du eigentlich woanders hättest sein sollen, so dass du ins Spital zu Jérôme gehen kannst.
Danke dir, dass du dann einfach dort bist, an der Seite dieser Familie, mit all deiner Zeit, deinem ganzen Herzen und deinem ganzen Können.
Du hältst die innige Liebe fest, die sie ihrem kleinen Jungen noch mitgeben, all die Liebe, die sie ihm doch ein ganzes langes Leben lang hätten schenken wollen.
Du hältst dieses kleine Menschlein fest in liebevollen und würdevollen Bildern.
Danke, dass du dort warst, danke dir auch für deinen einfühlsamen und stimmigen Umgang mit dieser Familie im Ausnahmezustand.

Der kleine Jérôme breitet seine Flügel aus und fliegt davon, dahin, wo man hinfliegt, wenn das Leben hier auf der Erde zu Ende geht.
Mach’s gut, lieber kleiner Jérôme…

Irgendwann kommt ein Mail seiner Eltern:

„Wir möchten uns bei ihnen ganz herzlich bedanken. Claudio, unser Fotoengel, hat uns in den schweren Stunden des Abschieds von Jérôme Johannes wunderbar begleitet und wir sind dankbar, dass wir durch die schönen Bilder, die er gemacht hat, etwas von Jérôme Johammes immer bei uns haben. Wir sind ihnen so dankbar, dass sie herzensbilder.ch ins Leben gerufen haben. In Dankbarkeit….“

Und später kommt erneut ein Mail:

„Heute sind es sieben Monate seit unser kleiner Jérôme Johannes mit den Engeln gegangen ist. Wir sind euch sehr sehr dankbar, dass wir von Jérôme so schöne Fotos zur Erinnerung haben.
Unseren fünf jährigen Sohn haben wir adoptiert, vor 2.5 Jahren konnten wir ihn zu uns nehmen. Wir waren nach zehn Jahren Kinderlosigkeit eine kleine Familie geworden und so glücklich mit ihm. Ziemlich rasch kam der Wunsch nach einem zweiten Kind, denn er sagte so oft, er hätte gerne einen Bruder oder eine Schwester.
Völlig unerwartet wurde ich schwanger und wir konnten unser Glück kaum fassen. Als ich dann beim ersten Schwangerschaftsuntersuch auf den Monitor schaute, kamen mir die Tränen, ich sah zwei Herzen schlagen und die Ärztin sagte, dass wir Zwillinge bekommen würden.
Ich sagte, das ist ein Wunder, denn wir haben keine anderen Zwillinge in der Familie.
Dann ist das wie ein Sechser im Lotto, sagte sie. Absolutes Glück, wir waren einfach so glücklich.
Doch bei der nächsten Untersuchung sagte mir die Ärztin, dass es eine Risikoschwangerschaft sei, bedingt dadurch, dass es eineiige Zwillinge mit einer Plazenta seien.
So musste ich jede zweite Woche zum Ultraschall. Schon früh begannen Beschwerden. Der eine Zwilling war viel kleiner und ich hatte früh Wehen. Es wurde immer schlimmer, ich hatte solche Schmerzen und merkte, dass etwas nicht stimmt, ich spürte den einen Zwilling nicht mehr.
Als ich dann bei meiner Ärztin war, überwies sie mich sofort ins Spital.
Dort sah man beim Untersuch, dass ein Zwilling kaum mehr Fruchtwasser hatte, der andere dafür zu viel. Sie entnahmen mir Fruchtwasser, erhofften sich dadurch eine bessere Verteilung, ich hatte absolute Bettruhe, Lungenreifung für die Kleinen wurde gemacht, doch leider half alles nichts. Der Nabelfluss, die Versorgung, zum kleinen Zwilling wurde immer schlechter und man musste sie auf die Welt holen, in der Hoffnung, das Leben des Kleinen so retten zu können, der sonst vielleicht schon am nächsten Morgen nicht mehr gelebt hätte.
Es gab einen Notkaiserschnitt. Sie waren in der 28. Woche.
Beide Kinder mussten sie dann gleich auf die Kinderintensivstation verlegen.
Als ich am nächsten Tag zu ihnen durfte, rollten nur noch die Tränen, als ich die kleinen Babys sah voller Schläuche.
Jérôme bekam eine Hirnblutung. Man versuchte alles, um ihm zu helfen, doch es ging ihm immer schlechter.
Da erzählte uns die Pflegefachfrau von herzensbilder.ch.
Es ist so schön, dass du herzensbilder.ch ins Leben gerufen hast, so viele sind euch so unendlich dankbar für das, was ihr tut.
Es war mir ganz wichtig, dass Jérôme noch getauft wird und so wurde er dann noch getauft und unsere Familien waren da, um von ihm Abschied zu nehmen.
Und dann kam Claudio.
Er hat es super gemacht, er hat unseren Grossen so gut miteinbezogen und zeigte selber so viel Gefühl. Wir sind ihm so unendlich dankbar, dass wir ein solches Andenken haben.
Als ich die Zwillinge auf mir hatte, als Claudio da war, hob Jérôme auf einmal seine Hand auf die Hand von seinem Bruder. Ich sagte, schaut euch das an, er verabschiedet sich von seinem Zwillingsbruder…..Claudio hat diesen Moment auf einem Foto festhalten können.
Er machte die Fotos in solch einer Ruhe und mit so viel Mitgefühl und er sagte uns, wenn Jérôme mit den Engeln gegangen sei, dürften wir ihn anrufen und er würde nochmals kommen, um uns noch Bilder ohne all die Schläuche zu schenken.
Dann ist Jérôme von uns gegangen. In diesem Moment reagierte auch sein Bruder in der Isolette gegenüber, seine Herzfrequenz brach auch zusammen….wenn wir es nicht erlebt hätten, würde man es kaum glauben…diese enge Verbindung der Zwillinge.

Claudio kam dann nochmals und machte noch ein paar Fotos.
Wir sind sehr dankbar, dass wir Jérôme Johannes 20 Tage erleben durften und wir dank euch so schöne Foto’s zur Erinnerung haben. Wir vermissen ihn so sehr.
Auch sein grosser Bruder weint fast jeden Abend. Ich sage ihm dann immer, weine nur, das darfst du, das tut der Seele gut und befreit das Herz.
Wir sind dankbar, dass wir zwei Kinder durchs Leben führen und begleiten dürfen. Und unser drittes Kind, Jérôme, wird immer seinen Platz in unseren Herzen haben und ich sage unserem Grossen immer, dass Jérôme immer bei uns ist, dass wir ihn nur nicht sehen können.
Er fehlt uns so sehr….
Danke euch von ganzem Herzen, ihr macht das so gut !!!!!“

Liebe Jérôme Johannes Mama
lieber Jérôme Johannes Papa

ein Licht hat gebrannt hier, als Claudio bei euch war.
Ein Licht in ganz grosser Verbundenheit, wissend, was es heisst, ein Kind gehen zu lassen.
Ich bin einfach froh, dass ihr diese Bilder mit auf euren Weg nehmen dürft.
Diese Bilder, die festgehalten haben, dass ihr zu fünft seid, dass drei Kinder zu euch gehören.
Diese Bilder, die zeigen, dass ihr eurem tapferen Kämpfer alles und mehr als alles mitgegeben habt auf seine Reise an Liebe und Wärme und Geborgenheit.
Diese Bilder, die vielleicht irgendwann auch für Jérôme’s Zwillingsbruder unendlich wichtig sein werden als Teil seiner Geschichte.
Wir hoffen, dass ihr es schafft, einen Schritt nach dem anderen zu machen in eurem neuen Leben als Himmels-Erden-Familie.
Es ist nicht mehr gleich, wenn man ein Kind im Himmel hat.
Und doch muss man weitergehen für die Kinder, die man hier auf der Erde an der Hand hat.
Das braucht immer wieder ganz viel Kraft.
Wir hoffen, dass Menschen um euch sind, die euch gut tun, die da sind, die verstehen, dass euer drittes Kind euch ganz fest fehlt….

Alles alles Liebe….